Noch am Grabe pflanzt er die Hoffnung auf

Noch am Grabe pflanzt er die Hoffnung auf
Noch am Grabe pflanzt er die Hoffnung auf
 
In seinem Gedicht »Hoffnung« (1797) schildert Schiller das Leben des Menschen als von stetem Hoffen auf Besseres geprägt: »Die Welt wird alt und wird wieder jung,/Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.« Diese Hoffnung begleitet ihn bis an sein Lebensende: »Sie wird mit dem Greis nicht begraben;/Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,/Noch am Grabe pflanzt er - die Hoffnung auf.« Dass man trotz aller Enttäuschungen, die das Leben bereitet, beständig hofft, ist für den Dichter der Beweis, dass der Mensch »zu etwas Besserem« geboren ist. Dieses »Bessere« lebt unverlierbar in ihm, allem Schicksal und selbst dem Tode zum Trotz, und wirkt als treibende innere Kraft: »Und was die innere Stimme spricht,/Das täuscht die hoffende Seele nicht.« - Der gleiche Gedanke findet sich wieder in der »Philosophie des Lebens« (Vorlesungen, 1828) des Ästhetikers und Dichters Friedrich von Schlegel (1772-1829): »Der Mensch ist vor allen anderen Geschöpfen ein auf Hoffnung gestelltes Wesen.«

Universal-Lexikon. 2012.

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